Die Welt des Gebrauchtwagenkaufs ist voller Überlegungen Doch gerade in Zeiten strengerer Umweltauflagen gibt es eine weitere, sehr wichtige Frage: Darf das Fahrzeug, das du im Blick hast, überhaupt überall fahren? In immer mehr Städten in Deutschland gibt es Umweltzonen und Fahrverbote, die bestimmte Fahrzeuge aus städtischen Gebieten ausschließen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Was sind Umweltzonen und warum gibt es sie?
- 2 Diesel, Benziner oder Elektro – Welche Antriebsart eignet sich am besten?
- 3 Welche Schadstoffplakette braucht dein Fahrzeug?
- 4 Was bedeuten die Abgasnormen?
- 5 So prüfst du die Umweltverträglichkeit deines Wunschfahrzeugs
- 6 Die Zukunft der Umweltzonen: Ist dein Fahrzeug langfristig zukunftssicher?
- 7 Fazit: So findest du das richtige Fahrzeug für dich
Was sind Umweltzonen und warum gibt es sie?
Umweltzonen und Fahrverbote wurden in vielen deutschen Städten eingeführt, um die Luftqualität zu verbessern und die Umweltbelastung durch Stickoxide und Feinstaub zu reduzieren. Fahrzeuge, die besonders viel Schadstoffe ausstoßen, dürfen in diesen Bereichen nicht mehr fahren oder müssen bestimmte Auflagen erfüllen, um dies zu dürfen. Umweltzonen sind in der Regel mit Verkehrsschildern markiert und betreffen meist Innenstädte und dicht besiedelte Stadtteile.
Neben den klassischen Umweltzonen gibt es auch Fahrverbote für bestimmte Fahrzeugtypen, vor allem für ältere Diesel-Fahrzeuge, die die Euro-5- oder niedrigere Abgasnorm nicht erfüllen. Diese Regelungen gelten vor allem in Städten mit hoher Luftverschmutzung. Für dich als Gebrauchtwagenkäufer bedeutet das, dass du vorab prüfen solltest, ob das Wunschfahrzeug von diesen Einschränkungen betroffen sein könnte.
Diesel, Benziner oder Elektro – Welche Antriebsart eignet sich am besten?
Die Frage nach der richtigen Antriebsart ist beim Gebrauchtwagenkauf heute relevanter denn je. Umweltzonen und Fahrverbote stehen besonders oft mit Dieselfahrzeugen im Zusammenhang, da diese höhere Stickoxidemissionen aufweisen. Wenn du viel in Städten unterwegs bist oder in einer Region mit Umweltzonen wohnst, solltest du genau prüfen, ob der Diesel, den du kaufen möchtest, die aktuell geltenden Abgasnormen erfüllt.
Diesel-Fahrzeuge
Diesel-Pkw sind für Vielfahrer oft attraktiver, da sie meist weniger Kraftstoff verbrauchen als Benziner. Aber gerade ältere Dieselmodelle bis zur Abgasnorm Euro 5 dürfen in vielen Städten nicht mehr überall fahren. Wenn du auf Diesel setzen möchtest, achte darauf, dass das Fahrzeug mindestens die Abgasnorm Euro 6 erfüllt. Noch besser ist es, wenn du dich für einen Diesel mit Euro 6d-Temp entscheidest, der oft auch in Zukunft nicht von möglichen neuen Fahrverboten betroffen ist.
Benziner
Benzinfahrzeuge sind von Umweltzonen und Fahrverboten seltener betroffen als Diesel. Dennoch können auch sie in Zukunft stärkeren Einschränkungen unterliegen, wenn die Umweltauflagen weiter verschärft werden. Für gelegentliche Stadtfahrten und Kurzstrecken sind Benziner jedoch eine gute Wahl.
Elektro- und Hybridfahrzeuge
Elektrofahrzeuge sind emissionsfrei und dürfen ohne Einschränkungen in alle Umweltzonen fahren. Hybride werden unterschiedlich behandelt, je nach Modell und Emissionswerten. Falls du dich für ein E-Auto oder einen Hybrid interessierst, profitierst du aktuell von den wenigen Einschränkungen und hast zudem geringere Betriebskosten. Allerdings sind Elektroautos als Gebrauchtwagen oft teurer und die Batteriekapazität sollte gut geprüft werden.
Welche Schadstoffplakette braucht dein Fahrzeug?
Um in Umweltzonen fahren zu dürfen, benötigt dein Fahrzeug eine Umweltplakette. Es gibt grüne, gelbe und rote Plaketten, die den Emissionsgrad anzeigen. Die meisten Umweltzonen erlauben nur noch Fahrzeuge mit einer grünen Plakette (Euro-4-Abgasnorm und besser). Das bedeutet, dass ältere Fahrzeuge mit einer gelben oder roten Plakette oft nicht mehr in diese Zonen einfahren dürfen. Prüfe also unbedingt, welche Plakette das Fahrzeug hat, das du kaufen möchtest, und ob diese ausreicht, um deine Alltagsstrecken abzudecken.
Was bedeuten die Abgasnormen?
Die Euro-Abgasnormen (Euro 1 bis Euro 6) geben an, wie viel ein Fahrzeug an Schadstoffen wie Stickoxiden und Feinstaub ausstoßen darf. Je höher die Zahl, desto strenger die Emissionsgrenzwerte. Fahrzeuge mit Euro 5 oder schlechter sind in den meisten Umweltzonen nicht mehr zugelassen. Die aktuell beste Norm, die auch zukünftigen Regelungen standhalten dürfte, ist Euro 6d-TEMP.
Falls du ein Dieselfahrzeug kaufen möchtest, das nur die Euro-5-Norm erfüllt, könnte es sein, dass du bald nachrüsten musst, um in Umweltzonen fahren zu dürfen. Einige Städte verlangen mittlerweile auch Nachrüstungen bei Euro 6-Modellen, die nicht den neuesten Standards entsprechen.
So prüfst du die Umweltverträglichkeit deines Wunschfahrzeugs
Eine einfache Möglichkeit, um zu prüfen, ob dein potenzieller Gebrauchtwagen von Fahrverboten betroffen ist, ist die Nutzung eines Fahrverbots-Checks. Viele Websites bieten einen kostenlosen Service an, bei dem du das Kennzeichen oder die Fahrzeugdaten eingeben kannst und erfährst, ob das Fahrzeug in den Umweltzonen zugelassen ist.
Falls du beim Händler kaufst, frage unbedingt nach der Abgasnorm und lasse dir die Umweltplakette zeigen. Auch ein Blick in den Fahrzeugschein kann Aufschluss über die Emissionsklasse geben. Wenn du unsicher bist, kannst du auch direkt bei einer Prüfstelle (wie dem TÜV oder der DEKRA) nachfragen.
Die Zukunft der Umweltzonen: Ist dein Fahrzeug langfristig zukunftssicher?
Die Anforderungen an Fahrzeuge werden vermutlich weiter steigen, sodass es sinnvoll sein kann, schon jetzt auf ein zukunftssicheres Modell zu setzen. Ein Diesel mit Euro 6d-Temp oder ein Benziner mit guter Abgasnorm sind langfristig sicherer als ältere Fahrzeuge mit Euro-4- oder Euro-5-Norm. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, setzt auf Elektro- oder Hybridfahrzeuge, da diese wahrscheinlich auch in Zukunft von den Fahrverboten ausgenommen bleiben.
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Fazit: So findest du das richtige Fahrzeug für dich
Zusammengefasst gilt: Wenn du in der Stadt unterwegs bist oder in einer Region mit Umweltzonen wohnst, solltest du genau prüfen, ob dein potenzielles Fahrzeug diesen Anforderungen entspricht. Ein moderner Diesel mit Euro-6d-Temp, ein Benziner oder ein Elektrofahrzeug sind gute Optionen, um sich vor künftigen Fahrverboten zu schützen. Auch Hybridfahrzeuge bieten eine sinnvolle Alternative.
Überlege dir, welche Strecken du regelmäßig fährst und ob du oft Umweltzonen passierst. Wenn du nur selten in städtischen Bereichen unterwegs bist, kann auch ein älterer Diesel oder Benziner eine Option sein, die günstiger in der Anschaffung ist. Entscheide dich basierend auf deiner individuellen Situation – und prüfe vor dem Kauf genau, ob dein Wunschfahrzeug langfristig den Umweltanforderungen gerecht wird.