Kfz-Steuer berechnen und optimieren

Du hast dir gerade einen Gebrauchtwagen gekauft oder bist kurz davor? Dann solltest du ein Thema nicht unterschätzen: die Kfz-Steuer. Oft werfen Gebrauchtwagen-Käufer zunächst einen Blick auf Kaufpreis und Versicherung, bevor sie später von einer unerwartet hohen Kfz-Steuer überrascht werden. Dabei lässt sich mit etwas Planung und Hintergrundwissen bereits vor dem Kauf einiges optimieren.

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Quelle: www.bdz.eu

Warum ist die Kfz-Steuer so wichtig?

Die Kfz-Steuer ist eine jährliche Abgabe, die du für dein Fahrzeug an den Staat entrichten musst. Sie fließt in die allgemeine Haushaltskasse und dient unter anderem dazu, den Straßenbau und die Verkehrsinfrastruktur zu finanzieren. Da es sich um einen regelmäßigen Posten handelt, ist es wichtig, bereits im Vorfeld zu wissen, wie hoch deine Kfz-Steuer ausfallen könnte. So vermeidest du böse Überraschungen und kannst realistisch einschätzen, ob das gewählte Fahrzeug langfristig zu deinem Budget passt.

Wie wird die Kfz-Steuer berechnet?

Grundsätzlich setzt sich die Kfz-Steuer aus zwei Hauptkomponenten zusammen: dem Hubraum und dem CO₂-Ausstoß.
Hubraum: Für jede angefangenen 100 Kubikzentimeter Hubraum deines Autos wird ein bestimmter Betrag fällig. Dieser kann bei Diesel- und Benzinmotoren unterschiedlich hoch sein.
CO₂-Ausstoß: Parallel zum Hubraum spielt seit einigen Jahren der CO₂-Ausstoß eine immer größere Rolle. Hier gilt: Je mehr Gramm CO₂ dein Fahrzeug pro Kilometer ausstößt, desto höher wird die Steuer.


Das Erstzulassungsdatum deines Gebrauchtwagens ist ebenfalls entscheidend. Für Fahrzeuge, die vor dem 1. Juli 2009 zugelassen wurden, gelten andere Regeln als für jüngere Modelle. Diese Umstellung erfolgte im Zuge schärferer Umweltauflagen.

Hauptfaktoren für die Kfz-Steuer

  1. Alter des Fahrzeugs
    Ältere Fahrzeuge haben meist einen höheren CO₂-Ausstoß und entsprechen älteren Abgasnormen. Dadurch kann die Kfz-Steuer bei diesen Modellen besonders ins Gewicht fallen.
  2. Kraftstoffart
    Benziner und Diesel werden unterschiedlich besteuert. Diesel-Fahrzeuge haben im Allgemeinen einen höheren Steuersatz, weil Diesel-Motoren verstärkt Partikel und Stickoxide erzeugen. Trotz niedrigerer Kraftstoffpreise kann sich das bei der Kfz-Steuer schnell bemerkbar machen.
  3. Hubraum
    Größerer Hubraum bedeutet meist mehr Leistung, aber auch höhere CO₂-Emissionen. Das führt oft zu einer deutlichen Erhöhung der Kfz-Steuer. Gerade bei Modellen mit „starkem Motor“ solltest du vor dem Kauf genauer hinschauen.
  4. Technischer Zustand
    Falls dein Gebrauchtwagen bereits umgerüstet wurde – beispielsweise auf Autogas (LPG) oder Erdgas (CNG) – kann das positive Auswirkungen auf deine Steuer haben. Wichtig ist, dass sämtliche Änderungen ordnungsgemäß eingetragen sind, damit dein Fahrzeug korrekt besteuert wird.

Wie du deine Kfz-Steuer selbst berechnest

Am einfachsten kommst du über einen Online-Kfz-Steuerrechner an erste Zahlen. Dort gibst du den Hubraum, den CO₂-Ausstoß, die Kraftstoffart und das Erstzulassungsdatum ein. Anschließend erfährst du, welche jährlichen Kosten auf dich zukommen. Das ist vor allem hilfreich, wenn du noch zwischen mehreren Gebrauchtwagen-Modellen schwankst und ihre Unterhaltskosten direkt vergleichen möchtest.

Tipps zur Optimierung deiner Kfz-Steuer

  1. Wahl des richtigen Modells
    Bevor du dich für einen Gebrauchtwagen entscheidest, lohnt es sich, verschiedene Motorvarianten und Baujahre desselben Modells zu prüfen. Oft gibt es Ausführungen mit kleinerem Hubraum oder modernerer Abgastechnik, die eine deutlich geringere Kfz-Steuer aufweisen.
  2. Umrüstungen
    Falls du bereits ein Auto besitzt und häufig unterwegs bist, kann eine Umrüstung auf Autogas (LPG) oder Erdgas (CNG) eine interessante Option sein. Diese alternativen Kraftstoffe werden zum Teil steuerlich begünstigt und sind außerdem günstiger an der Zapfsäule. Allerdings solltest du zuvor genau abwägen, ob sich die Umrüstung rechnet. Ein Kosten-Nutzen-Vergleich samt Einbau- und Wartungskosten ist hier ratsam.
  3. Änderungen korrekt eintragen lassen
    Wenn dein Auto über ein Software-Update oder andere Umbauten am Motor verfügt, die den Schadstoffausstoß senken, solltest du das unbedingt bei deiner Zulassungsstelle eintragen lassen. Nur dann kannst du von einer möglichen Steuersenkung profitieren.
  4. Ummeldung nicht vergessen
    Kaufst oder verkaufst du ein Auto, melde es so schnell wie möglich um. Die Kfz-Steuer fällt nur an, solange das Fahrzeug offiziell auf deinen Namen zugelassen ist. Wenn du die Ummeldung hinauszögerst, kann es passieren, dass du länger als nötig Steuern zahlst.

Umweltfreundliche Alternativen in Betracht ziehen

Falls du nicht zwingend auf einen Diesel- oder Benzinmotor angewiesen bist, kannst du dich nach elektrischen Fahrzeugen oder Hybrid-Modellen umsehen. Rein elektrisch betriebene Pkw sind derzeit in einigen Fällen sogar von der Kfz-Steuer befreit, zumindest für einen bestimmten Zeitraum ab Erstzulassung. Auch Hybride können Vorteile bieten, wenn du häufig kürzere Strecken rein elektrisch zurücklegst und somit den durchschnittlichen CO₂-Ausstoß gering hältst. Beachte allerdings, dass du gerade bei neueren und sehr umweltfreundlichen Fahrzeugen oft höhere Anschaffungskosten in Kauf nehmen musst. Ob sich das für dich lohnt, hängt stark davon ab, wie viel du fährst und welche Prioritäten du setzt.

Jetzt lesen: Umweltzonen und Fahrverbote: Was du beachten musst

Fazit

Die Kfz-Steuer ist einer der wichtigsten Punkte beim Kauf eines Gebrauchtwagens. Sie setzt sich im Wesentlichen aus Hubraum, CO₂-Ausstoß und Kraftstoffart zusammen. Wenn du bereits im Vorfeld weißt, welche Steuersätze auf dich zukommen, kannst du viel Geld sparen und unangenehmen Überraschungen vorbeugen. Achte darauf, dass du immer die richtigen Fahrzeugdaten in Erfahrung bringst und vergleiche verschiedene Modelle oder Baujahre miteinander. Auch Umrüstungen und alternative Kraftstoffe sind spannende Optionen, um deine Kfz-Steuer zu optimieren. Letztlich geht es darum, ein Fahrzeug zu finden, das zu deinem Budget passt, deinen Ansprüchen genügt und möglichst umweltschonend fährt.