Wann kannst du ein Auto zurückgeben?

Der Kauf eines Autos ist eine bedeutende Investition. Doch was passiert, wenn nach dem Erwerb Probleme auftreten? Unter bestimmten Umständen kannst du dein Auto zurückgeben.

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Gewährleistung und Garantie: Was steht dir zu?

In Deutschland gilt beim Autokauf die gesetzliche Gewährleistung. Bei Neuwagen beträgt diese zwei Jahre, bei Gebrauchtwagen kann sie auf ein Jahr verkürzt werden. Die Gewährleistung deckt Mängel ab, die bereits beim Kauf vorhanden waren. Im Gegensatz dazu ist die Garantie eine freiwillige Leistung des Herstellers oder Verkäufers und kann in Umfang und Dauer variieren.

Wann liegt ein erheblicher Mangel vor?

Ein Mangel gilt als erheblich, wenn er die Nutzung des Fahrzeugs stark beeinträchtigt oder die Reparaturkosten mehr als 5 % des Kaufpreises betragen. Beispiele hierfür sind versteckte Unfallschäden oder ein manipulierte Kilometerstand. Normale Gebrauchsspuren oder Verschleißteile fallen hingegen nicht unter erhebliche Mängel.

Schritte: Auto zurückgeben

  1. Mängelanzeige: Informiere den Verkäufer unverzüglich schriftlich über den festgestellten Mangel.
  2. Nacherfüllung: Gib dem Verkäufer die Möglichkeit, den Mangel zu beheben oder ein gleichwertiges Fahrzeug bereitzustellen. In der Regel stehen dem Verkäufer zwei Reparaturversuche zu.
  3. Fristsetzung: Setze eine angemessene Frist für die Mangelbeseitigung. Verstreicht diese ohne Erfolg, kannst du weitere Schritte einleiten.
  4. Rücktrittserklärung: Erkläre schriftlich den Rücktritt vom Kaufvertrag und fordere die Rückzahlung des Kaufpreises gegen Rückgabe des Fahrzeugs.

Besonderheiten beim Privatkauf

Bei privaten Verkäufen kann die Gewährleistung ausgeschlossen werden. Ein Rücktritt ist dann nur möglich, wenn der Verkäufer einen Mangel arglistig verschwiegen hat. In diesem Fall liegt die Beweislast bei dir.

Auto zurückgeben bei Leasing oder Finanzierung

Nicht nur beim klassischen Kauf stellt sich die Frage, wann du ein Auto zurückgeben kannst – auch bei Leasing oder Finanzierung gibt es wichtige Regelungen. Beim Leasing gibst du das Fahrzeug nach Vertragsende zurück, wobei oft eine Nachzahlung droht, wenn das Auto Schäden oder eine übermäßige Laufleistung aufweist.

Bei einer Finanzierung kannst du unter bestimmten Bedingungen vom Widerrufsrecht Gebrauch machen oder den sogenannten „Widerrufsjoker“ nutzen, falls der Vertrag fehlerhafte Klauseln enthält. Prüfe daher genau die Vertragsbedingungen, um ungewollte Kosten zu vermeiden.

Fazit

Ein Auto zurückgeben ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich, insbesondere bei erheblichen Mängeln. Es ist wichtig, die richtigen Schritte einzuhalten und alle Vorgänge sorgfältig zu dokumentieren. Bei Unsicherheiten kann es hilfreich sein, rechtlichen Beistand in Anspruch zu nehmen.

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