Rückabwicklung bei arglistiger Täuschung beim Autokauf

Du hast ein Auto gekauft und später bemerkt, dass der Verkäufer wichtige Mängel verschwiegen oder dich bewusst getäuscht hat? Dann stellst du dir wahrscheinlich die Frage: Wie funktioniert die Rückabwicklung bei arglistiger Täuschung beim Autokauf? Gerade beim Fahrzeugkauf kommt es häufig zu Streitigkeiten, weil Käufer erst nach Übergabe erfahren, dass mit dem Auto etwas nicht stimmt. In diesem Beitrag erfährst du, welche Rechte du hast, wie du die Anfechtung erklärst und wie die Rückabwicklung genau abläuft.

Rückabwicklung bei arglistiger Täuschung beim Autokauf – so gehst du vor

Was bedeutet arglistige Täuschung beim Autokauf?

Von einer arglistigen Täuschung spricht man, wenn der Verkäufer bewusst falsche Angaben macht oder wichtige Mängel verschweigt, um den Käufer zum Vertragsabschluss zu bewegen. Klassische Beispiele beim Autokauf sind:

  • Verschweigen eines Unfallschadens
  • Zurückdrehen des Tachometers (Tachomanipulation)
  • Verschweigen gravierender technischer Mängel (z. B. Motorschaden, Getriebeprobleme)
  • Falsche Angaben zu Vorbesitzern oder Ausstattung

Das zentrale Merkmal ist, dass der Verkäufer wissentlich täuscht, um das Auto zu einem höheren Preis zu verkaufen oder den Vertrag überhaupt erst zustande kommen zu lassen.

Deine Rechte bei arglistiger Täuschung

Wirst du beim Autokauf arglistig getäuscht, hast du ein starkes Recht: die Anfechtung des Kaufvertrags. Damit erklärst du, dass der Vertrag aufgrund der Täuschung ungültig ist. Wichtig: Die Anfechtung muss innerhalb eines Jahres nach Entdeckung der Täuschung erfolgen.

Mit der wirksamen Anfechtung gilt der Kaufvertrag als von Anfang an nichtig. Das heißt: Er wird so behandelt, als wäre er nie abgeschlossen worden. Und genau hier setzt die Rückabwicklung an.

Wie funktioniert die Rückabwicklung beim Autokauf?

Die Rückabwicklung sorgt dafür, dass beide Seiten in den Zustand vor dem Kauf zurückversetzt werden:

  • Du gibst das Auto an den Verkäufer zurück.
  • Der Verkäufer muss dir den gezahlten Kaufpreis erstatten.

Falls du das Fahrzeug bereits genutzt hast, kann es sein, dass du für die gefahrenen Kilometer einen Nutzungsersatz zahlen musst. Das bedeutet, dass der Wertverlust durch deine Nutzung berücksichtigt wird.

Ist das Auto inzwischen beschädigt oder nicht mehr im ursprünglichen Zustand, kann der Verkäufer einen Wertersatz verlangen. Auf der anderen Seite hast auch du Anspruch auf Schadensersatz, wenn dir durch die Täuschung weitere Kosten entstanden sind (z. B. Reparaturkosten oder Finanzierungskosten).

Ablauf der Rückabwicklung beim Autokauf

  1. Täuschung nachweisen: Dokumentiere Beweise wie Gutachten, Werkstattberichte oder Zeugenaussagen.
  2. Anfechtung erklären: Teile dem Verkäufer schriftlich mit, dass du den Kaufvertrag wegen arglistiger Täuschung anfechtest.
  3. Auto zurückgeben: Übergebe das Fahrzeug zurück.
  4. Kaufpreis zurückfordern: Fordere die Rückzahlung des vollen Kaufpreises.
  5. Schadensersatz prüfen: Je nach Fall kannst du weitere Ansprüche geltend machen.

Gerade beim Autokauf sind Beweise entscheidend. Ein unabhängiges Gutachten ist oft der wichtigste Schritt, um die arglistige Täuschung nachzuweisen.

Rückabwicklung bei arglistiger Täuschung beim Autokauf – so gehst du vor

Beispiele aus der Praxis

  • Unfallschaden verschwiegen: Du kaufst einen Wagen, der laut Verkäufer unfallfrei ist. Später stellt sich heraus, dass es einen erheblichen Unfallschaden gab. Du kannst den Vertrag anfechten und die Rückabwicklung verlangen.
  • Tachomanipulation: Der Kilometerstand wurde zurückgedreht, um einen höheren Verkaufspreis zu erzielen. Auch hier liegt eine klare arglistige Täuschung vor.
  • Technische Mängel verschwiegen: Der Verkäufer wusste von einem defekten Motor, verschweigt dies aber. Nachweisbar? Dann kannst du den Vertrag rückabwickeln.

Vorbeugen ist besser: Vor-Kauf-Check mit Carspector

Damit es gar nicht erst zur Rückabwicklung beim Autokauf kommt, lohnt sich ein unabhängiger Vor-Kauf-Check. Anbieter wie Carspector prüfen dein Wunschfahrzeug vor dem Kauf auf versteckte Mängel, Unfallschäden oder Tachomanipulation.

Ein solcher Check ist besonders hilfreich, um:

  • versteckte Unfallschäden aufzudecken,
  • Tachomanipulation zu erkennen,
  • technische Defekte frühzeitig zu bemerken.

Mit dieser Prüfung reduzierst du das Risiko einer arglistigen Täuschung erheblich und ersparst dir im Zweifel langwierige Rückabwicklungen oder rechtliche Auseinandersetzungen.

Fazit: Rückabwicklung gibt dir Sicherheit

Die Rückabwicklung bei arglistiger Täuschung beim Autokauf ist ein wichtiges Mittel, um dich vor betrügerischen Verkäufern zu schützen. Wichtig ist, dass du die Täuschung nachweisen kannst und schnell handelst. Mit einer rechtzeitigen Anfechtung kannst du dein Geld zurückfordern und dich von einem unvorteilhaften Vertrag lösen.

Wenn du dir unsicher bist oder der Verkäufer sich weigert, den Kaufpreis zurückzuzahlen, solltest du unbedingt einen Fachanwalt für Verkehrs- oder Vertragsrecht einschalten. So sicherst du deine Ansprüche ab und vermeidest langwierige Streitigkeiten.

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